Die GK Software SE aus Schöneck kreiert führende Handelslösungen für eine internationale Kundschaft. Unternehmer Rainer Gläß formuliert den Anspruch, nach weltweiter Technologieführerschaft in der digitalen Transformation des Handels zu streben. Basis, um dieses Ziel zu erreichen, ist für ihn eine Unternehmenskultur, die auf kluge Köpfe und Exzellenz setzt. decorum-Autor Carsten Schulz-Nötzold war bei GK Software in Schöneck zu Gast und sprach mit Gründer und Vorstand Rainer Gläß.
Schöneck ist eine Stadt in den Bergen des sächsischen Vogtlandes. In einem Gewerbezentrum zwischen Stadt und Wald liegt der Firmensitz von GK Software. Als Gast bei GK Software hat man das Gefühl, dass die Zukunft schon begonnen hat. Besser gesagt: Hier wird permanent an der IT-Zukunft der Handelswelt gearbeitet. Warum auf morgen warten, wenn ich es heute tun kann?
Im September 2017 weihte das Unternehmen ein neues Gebäude auf seinem Campus ein. Fünf Millionen Euro wurden investiert, ein Betriebskindergarten und ein Gästehaus sind gerade im Bau. Gebaut hat man hier nicht nur an neuen Arbeitsräumen, an Café, Restaurant und Sportstudio, sondern auch an einer neuen Arbeitskultur. Nach einer netten Begrüßung im Foyer sieht der Gast zunächst dies: „The best way to predict the future is to create it”, diese Worte stehen programmatisch im Eingangsbereich.
Europäischer Marktführer für Handelssoftware
1990 als 2-Mann-Unternehmen gegründet, ist GK Software heute europäischer Marktführer für die Digitalisierung großer Handelsunternehmen. Rund 1.000 Mitarbeiter arbeiten an 13 Standorten in 7 Ländern. Knapp 150 Firmenkunden in über 50 Ländern, darunter führende Handelsmarken wie Adidas und Aldi, nutzen die Softwarelösung GK OmniPOS. Bei allen aktuellen Themen der Digitalisierung und neuen Geschäftsmodellen ist man vorn dabei: Augmented and Virtual Reality, Blockchain, Künstliche Intelligenz (KI), Machine Learing, Internet of Things, big data.
“Global Leadership” und “Excellence” sind die tragenden Säulen des Unternehmens. Architekt dieser Philosophie ist Rainer Gläß, Gründer und Vorstandsvorsitzender (CEO). Sein Name steht für das G in GK Software. Stephan Kronmüller, stellvertretender Vorstand, ist der zweite Gründer und steht für das K im Firmennamen. Gläß ist als Unternehmer und Berater sehr gefragt, u.a. ist er Mitglied des IT-Gipfels der Bundesregierung. Er meint es ernst, wenn er sagt: „Da, wo wir sind, ist vorn.“
Erschienen ist der Artikel in SIGHTGEIST No. 11 / 2018, herausgegeben von der TMGS – Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen und Labhard Medien, beide Dresden. Beide vermarkten mit diesem englischen Magazin das Land Sachsen auf internationaler Bühne.
Hier gibt es den vollständigen Artikel zum Download:
- „Where we are is the Cutting Edge“: Culture of Digitalisation at GE Software (PDF Download englisch)
- „Wo wir sind, ist vorn“: Die Kultur der Digitalisierung bei GK Software (PDF Download deutsch)
Weitere Artikel von decorum-Autor Carsten Schulz-Nötzold in dieser SIGHTGEIST-Ausgabe:
- Timeless Watches: Keeping track of time in the watch-making town of Glashütte (PDF Download englisch)
- Vom Mythos zeitloser Uhren: Spuren der Zeit in der traditionsreichen Uhrmacherstadt Glashütte in Sachsen (PDF Download deutsch)
- The Age of Automobile: Technology meets emotion (PDF Download englisch)
- Automobile Zeiträume: Technik und Emotionen im Erweiterungsbau des August Horch Museums Zwickau (PDF Download deutsch)
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So sehen sie Einheimische und Gäste noch heute bei den Bergparaden an Weihnachten und zu jährlichen Festen, etwa dem Bergstadtfest in Freiberg (letztes Juniwochenende) und dem Bergstreittag in Schneeberg (21. Juli). Im Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine sind 65 Vereine aus Sachsen und der Tschechischen Republik mit mehr als 3.500 Mitgliedern organisiert.
Schon im Mittelalter begannen die Bergleute, sich in Knappschaften zu organisieren. So vertraten sie ihre Interessen gegenüber den Grubenbesitzern und dem Landesherrn. Dabei ging es um die soziale Absicherung der Bergmänner und ihrer Familien bei Krankheit, Unfall oder Tod. Die beiden ältesten bis heute existierenden Vereinigungen sind die „Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf“ (1338) und die „Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft e. V.“ (1426).
Große Silberlagerstätten werden im 15. Jh. um Schneeberg und Annaberg-Buchholz entdeckt. Die Vorkommen sind so reich, dass Schneeberg zur Freien Bergstadt (1481) ernannt wird, um weitere Menschen anzulocken. Herausragendes Bauwerk dieser Zeit ist die spätgotische Hallenkirche St. Wolfgang (1516-1540) mit dem Lucas-Cranach-Altar aus der Reformationszeit. Die auch als Bergmannsdom genannte Kirche ist Ziel der jährlichen Bergparade zum „Bergstreittag“ (21.7.). Seit 1498 erinnern die Bergbauvereine an einen erfolgreichen Streik gegen Lohnkürzungen. Heute zeigt sich Schneeberg als die „Barockstadt des Erzgebirges“. Nach dem großen Brand (1719) erfolgte der Wiederaufbau der Stadt, die damals weltgrößtes Abbaugebiet für Kobalt war.
Architektonisch vielfältig ist Annaberg-Buchholz, die erste geplante Bergstadt, die direkt über den Gruben errichtet wurde. Ihre Stadtgeografie reicht von Renaissance bis Gründerzeit, wenn Gäste ihren Blick in der Altstadt schweifen lassen. Sie ist unter und über Tage ein großes Erlebnis: Im Silberbergwerk „Im Gößner“, direkt unter der Altstadt, macht man einen Ausflug ins 15. Jh. Zu jener Zeit veröffentliche der Bergbeamte und Schreiber Adam Ries in der Stadt das erste Rechenbuch in deutscher Sprache und mit arabischen Zahlen. Dies erleichterte die Buchführung sowie Verwaltung enorm und machte europaweit Schule. Weithin sichtbar thront St. Annen. Die spätgotische Hallenkirche mit ihrem grazilen Schlingrippengewölbe ist das Symbol für die Bergbaukultur schlechthin. Auf dem Bergaltar sehen Gäste die älteste Kunstdarstellung des sächsischen Bergbaus aus der Reformationszeit. Damals entstand aus einem Kirchweihwest nach Pfingsten auch die „Annaberger Kät“, seit 1520 eines der ältesten Volksfeste Deutschlands.
Im Unterschied zu den frühen Zeiten, als Bergstädte meist wild nahe den Gruben entstanden, sind für das 16. Jh. geplante Gründungen typisch. Beim Bau Marienbergs ab 1521 wurden erstmals nördlich der Alpen die Prinzipien der Renaissance für eine Idealstadt verwirklicht: quadratischer Zentralplatz sowie rechtwinklige Anordnung von Straßen und Häuserblocks. Der Marktplatz mit Rathaus und Bürgerhäusern, das Bergamt, das Fürstenhaus und die spätgotische Hallenkirche St. Marien (1558-1564) sind alle erhalten. Eine Turmbesichtigung auf Rathaus oder St. Marien erleben Gäste als eindrucksvolle Lehrstunde in architektonischer Geometrie.
Die Besiedlung begann unmittelbar nach dem ersten Silberfund 1168. In der Nähe entstand die älteste und später größte Bergstadt des Erzgebirges: Freiberg. Ihr Name verweist auf das Kernmerkmal einer Bergstadt: die Freiheit ihrer Einwohner. Mit Blick auf den finanziellen Erfolg des Bergbaus verliehen die sächsischen Fürsten und der territoriale Adel die Bergfreiheit, also das Recht, Lagerstätten von Erzen zu suchen. Vom reichen architektonischen, kulturellen und religiösen Erbe des Silbers zeugt die Altstadt. Unsere Gäste gewinnen davon einen Eindruck, wenn sie auf das Schloss und die Märkte, das Oberbergamt, die Bürger- und Arbeiterhäuser oder den Dom als Denkmal der Romanik schauen. Dessen „Goldene Pforte“ gilt als das erste Figurenportal der deutschen Kunstgeschichte. Highlights sind die Bergmannskanzel und die Konzerte auf der Orgel des berühmten Orgelbauers Silbermann. Jedes Jahr im Juni zieht das Bergstadtfest mit den Bergparaden zehntausende Menschen an, die über das lebendige Brauchtum staunen.