Hochleistungskeramik: Traditioneller Werkstoff, neue Produktideen
Wer den Begriff Hochleistungskeramik liest, weiß genau: Hier sind Spezialisten am Werk. Trotzdem ist das produzierte Spektrum an Hochleistungskeramik am Standort Hermsdorf enorm vielfältig, wenn man die Werkstoffspezifikationen und die Anwendungsfelder in den Blick nimmt. Gut lässt sich das am Beispiel der Porzellanfabrik Hermsdorf illustrieren. Es ist das älteste Unternehmen am Tridelta Campus.
Ursprünglich erfand man die „Delta-Glocke“, einen keramischen Isolator für elektrische Hochspannungsleitungen. Hauptprodukt heute sind keramische Wabenkörper, die als Wärmetauscher und Wärmespeicher fungieren. Während die Porzellanfabrik am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts die Elektrifizierung der Welt mit vorantrieb, ist man heute an der Lösung ganz anderer globaler Herausforderungen beteiligt: dem Umweltschutz und der Energiewende. Keramische Wabenkörper aus Hermsdorf reinigen Abgase in industriellen Prozessen und sind in die Lüftungstechnik von Niedrigenergiehäusern integriert. Damals wie heute sind keramische Werkstoffe die Basis für alle Produkte.
Wo wir sind, ist vorn.
Am Tridelta Campus konzentriert man sich auf echte Entwicklungsfortschritte. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen die Synergien aus technischer Exzellenz, inspirierender Arbeitsatmosphäre und individueller beruflicher Entfaltung. Hier nimmt man sich die Zeit für neue Ideen. So investieren die Unternehmen stetig in zukunftsorientierte Lösungen für globale Herausforderungen.
Offen für die Welt.
Der Tridelta Campus versteht sich als Teil des globalen Wandels. Forscher:innen und Techniker:innen kommen aus der ganzen Welt nach Hermsdorf. Aber das ist eigentlich nichts Besonderes mehr. Egal, wo jemand herkommt, wichtig ist nur, dass Menschen hier etwas zum Gelingen unserer Aufgaben beitragen. Der Erfolg gründet darin, dass kluge, engagierte Menschen kommen, welche die Philosophie mittragen und gleichzeitig weltoffen sind.
Zukunft entsteht hier und jetzt.
Am Tridelta Campus kreieren Firmen und Institute marktführende Technologielösungen für eine internationale Kundschaft. Entwickler:innen und Unternehmer:innen formulieren den Anspruch, weltweite Technologieführerschaft in der digitalen, energetischen und ökologischen Transformation anzustreben. Deshalb repräsentieren die #Hightech-Macher nicht nur ein einzelnes Unternehmen oder Produkt, sondern die Kompetenz für einen ganzen Technologiebereich: Technische Keramik, Elektronik und Sensorik.
Website: www.tridelta-campus.com
Konzeption: eckpunkt Agentur für Kommunikationsdesign GmbH
Programmierung: designerei – Agentur für Strategie, Marketing und Kommunikationsdesign
Texterstellung: decorum Kommunikation

So sehen sie Einheimische und Gäste noch heute bei den Bergparaden an Weihnachten und zu jährlichen Festen, etwa dem Bergstadtfest in Freiberg (letztes Juniwochenende) und dem Bergstreittag in Schneeberg (21. Juli). Im Sächsischen Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine sind 65 Vereine aus Sachsen und der Tschechischen Republik mit mehr als 3.500 Mitgliedern organisiert.
Schon im Mittelalter begannen die Bergleute, sich in Knappschaften zu organisieren. So vertraten sie ihre Interessen gegenüber den Grubenbesitzern und dem Landesherrn. Dabei ging es um die soziale Absicherung der Bergmänner und ihrer Familien bei Krankheit, Unfall oder Tod. Die beiden ältesten bis heute existierenden Vereinigungen sind die „Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf“ (1338) und die „Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft e. V.“ (1426).
Große Silberlagerstätten werden im 15. Jh. um Schneeberg und Annaberg-Buchholz entdeckt. Die Vorkommen sind so reich, dass Schneeberg zur Freien Bergstadt (1481) ernannt wird, um weitere Menschen anzulocken. Herausragendes Bauwerk dieser Zeit ist die spätgotische Hallenkirche St. Wolfgang (1516-1540) mit dem Lucas-Cranach-Altar aus der Reformationszeit. Die auch als Bergmannsdom genannte Kirche ist Ziel der jährlichen Bergparade zum „Bergstreittag“ (21.7.). Seit 1498 erinnern die Bergbauvereine an einen erfolgreichen Streik gegen Lohnkürzungen. Heute zeigt sich Schneeberg als die „Barockstadt des Erzgebirges“. Nach dem großen Brand (1719) erfolgte der Wiederaufbau der Stadt, die damals weltgrößtes Abbaugebiet für Kobalt war.
Architektonisch vielfältig ist Annaberg-Buchholz, die erste geplante Bergstadt, die direkt über den Gruben errichtet wurde. Ihre Stadtgeografie reicht von Renaissance bis Gründerzeit, wenn Gäste ihren Blick in der Altstadt schweifen lassen. Sie ist unter und über Tage ein großes Erlebnis: Im Silberbergwerk „Im Gößner“, direkt unter der Altstadt, macht man einen Ausflug ins 15. Jh. Zu jener Zeit veröffentliche der Bergbeamte und Schreiber Adam Ries in der Stadt das erste Rechenbuch in deutscher Sprache und mit arabischen Zahlen. Dies erleichterte die Buchführung sowie Verwaltung enorm und machte europaweit Schule. Weithin sichtbar thront St. Annen. Die spätgotische Hallenkirche mit ihrem grazilen Schlingrippengewölbe ist das Symbol für die Bergbaukultur schlechthin. Auf dem Bergaltar sehen Gäste die älteste Kunstdarstellung des sächsischen Bergbaus aus der Reformationszeit. Damals entstand aus einem Kirchweihwest nach Pfingsten auch die „Annaberger Kät“, seit 1520 eines der ältesten Volksfeste Deutschlands.
Im Unterschied zu den frühen Zeiten, als Bergstädte meist wild nahe den Gruben entstanden, sind für das 16. Jh. geplante Gründungen typisch. Beim Bau Marienbergs ab 1521 wurden erstmals nördlich der Alpen die Prinzipien der Renaissance für eine Idealstadt verwirklicht: quadratischer Zentralplatz sowie rechtwinklige Anordnung von Straßen und Häuserblocks. Der Marktplatz mit Rathaus und Bürgerhäusern, das Bergamt, das Fürstenhaus und die spätgotische Hallenkirche St. Marien (1558-1564) sind alle erhalten. Eine Turmbesichtigung auf Rathaus oder St. Marien erleben Gäste als eindrucksvolle Lehrstunde in architektonischer Geometrie.
Die Besiedlung begann unmittelbar nach dem ersten Silberfund 1168. In der Nähe entstand die älteste und später größte Bergstadt des Erzgebirges: Freiberg. Ihr Name verweist auf das Kernmerkmal einer Bergstadt: die Freiheit ihrer Einwohner. Mit Blick auf den finanziellen Erfolg des Bergbaus verliehen die sächsischen Fürsten und der territoriale Adel die Bergfreiheit, also das Recht, Lagerstätten von Erzen zu suchen. Vom reichen architektonischen, kulturellen und religiösen Erbe des Silbers zeugt die Altstadt. Unsere Gäste gewinnen davon einen Eindruck, wenn sie auf das Schloss und die Märkte, das Oberbergamt, die Bürger- und Arbeiterhäuser oder den Dom als Denkmal der Romanik schauen. Dessen „Goldene Pforte“ gilt als das erste Figurenportal der deutschen Kunstgeschichte. Highlights sind die Bergmannskanzel und die Konzerte auf der Orgel des berühmten Orgelbauers Silbermann. Jedes Jahr im Juni zieht das Bergstadtfest mit den Bergparaden zehntausende Menschen an, die über das lebendige Brauchtum staunen.